Meldungen aus dem Landesverband Baden-Württemberg
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Peace Line am Bodensee

Internationale Jugendliche besuchen Kriegsgräberstätte Lerchenberg


Junge Menschen aus 20 Ländern besuchten am 25. Juli die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Lerchenberg bei Meersburg. Die Teilnehmenden der Peace Line, einem Kooperationsprojekt der Volksbundes mit dem Auswärtigen Amt, haben auf der Reise von Prag ins Elsass Station am Bodensee gemacht. Heike Baumgärtner, die Jugendreferentin des Volksbundes mit Sitz in Konstanz, begrüßte die Gruppe und erklärte die Hintergründe dieser besonderen Kriegsgräberstätte.

Wer den geschichtlichen Hintergrund des Lerchenbergs nicht kennt, denkt zuerst nur an einen Aussichtspunkt hoch über dem Bodensee, der einen wunderbare Blick auf die Schweizer Seeseite, den Bodensee und das Alpenpanorama im Dreiländereck bietet. Doch der Ort erzählt auch die Geschichte der Kriege des letzten Jahrhunderts, denn dort haben 69 deutsche Kriegstote des Ersten Weltkrieges ihren letzten Ruheort gefunden. Hier sollte unter dem nationalsozialistischen Regime ein monumentaler Ort des Heldengedenkens für die 69 Soldaten entstehen, die in Schweizer Lazaretten gestorben sind. Der Bau wurde nie realisiert und nach dem Krieg wurde die Gedenkstätte in ihrer heutigen Form gebaut. Sie ist den zwei Millionen Vermissten der beiden Weltkriege sowie all jenen Kriegstoten gewidmet, deren Gräber in zahlreichen Ländern lange Zeit unerreichbar waren.

Die Geschichte des Lerchenbergs spiegelt den fundamentalen Wandel des Gedenkens an die Kriegstoten in den letzten 100 Jahren wider: vom Heldengedenken in der Zeit des Nationalsozialismus hin zum mahnenden Gedenken in freiheitlicher Demokratie.