Als katholischer Priester und Ordensmann ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen zu einem Beichtgespräch zu mir kommen. Dabei nennen sie in der klassischen Form ihre Sünden. Zunehmend mehr wollen Menschen aber auch eine für sie schwierige Lebenssituation mit einem Außenstehenden vertraulich besprechen und betrachten.
Manchmal kommt es in der klassischen Form vor, dass die beichtende Person sagt, dass sie diese Sünde zwar schon mehrmals gebeichtet hat, es sie innerlich aber immer noch umtreibt. Einige von ihnen meinen, dass Gott ihnen trotz Reue, Beichte und Buße nicht oder noch nicht vollständig vergeben habe, weil sie sich noch immer schmerzlich an diese Untat erinnern.
Diesen Menschen versuche ich, zu erklären, dass die Erinnerung getrennt von der Vergebung zu sehen sei. Ich bemühe mich, diesen Menschen deutlich zu machen, dass die Erinnerung eine wichtige Funktion hat.