Auf Einladung des Volksbund Nordbaden kamen Abgeordnete des Bundes- und Landtags Baden-Württemberg zu einer Informationsveranstaltung nach Karlsruhe auf den dortigen Hauptfriedhof. Anhand der dort befindlichen Kriegsgräberfelder stellte der Volksbund in Kooperation mit dem InfoCenter des Hauptfriedhofs im Schwerpunkt die verschiedenen Ansätze seiner Jugend- und Bildungsarbeit vor. Matthäus Vogel, Chef des Friedhofsamts, und Simone Maria Dietz, Mitarbeiterin des InfoCenters, stellten kompetent und einfühlsam den Hauptfriedhof der Besuchergruppe vor.

Auch wenn der Volksbund sich um die deutschen Kriegsgräber im Ausland kümmert, sind die Kriegsgräber auf den kommunalen Friedhöfen für seine Jugend- und Bildungsarbeit auch ein Lern­ort, führte Bezirksvorsitzender Axel E. Fischer ein. Auf dem Hauptfriedhof stellte der Volksbund u.a. den Biografie bezogenen Ansatz vor: Dem Volksbund sei es wichtig zu vermitteln, dass sich hinter den Opferzahlen der Kriege aus Vergangenheit und Gegenwart jeweils Einzelpersonen verbergen, die im Krieg getötet wurden und um die Familien und Freunde trauern, erklärte Bezirksgeschäftsführer Volker Schütze. "Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die sich an den Zweiten Weltkrieg erinnern können. Deshalb ist es umso wichtiger, auf anderem Weg die Erinnerung an diese furchtbare Zeit zu erhalten und das Andenken zu pflegen“, ergänzte Sebastian Grässer, Kreisvorstand der Grünen Ettlingen in Vertretung für MdL Andrea Schwarz.

Der Volksbund engagiert sich auch für eine Verständigung zwischen den Völkern und Nationen durch seine internationalen Jugendbegegnungen und die Angebote seiner Jugendbegegnungs­stätten. Sebastian Cuny, Abgeordneter für den Wahlkreis an Neckar und Bergstraße, fasste zusammen: „Kriegsgräber sind wichtige Mahnmale und unser Auftrag, jeden Tag für Frieden einzustehen. Diese wichtige Arbeit leistet der Volksbund insbesondere mit seinen europäischen Jugendbegegnungen. Hierfür danke ich den Aktiven sehr.“ Parsa Marvi äußerte sich anerkennend über die gelernten Aspekte der Erinnerungskultur und Bildungsarbeit des Volksbunds. Nicolas Zippelius unterstrich, dass das Erinnern an die Opfer der Kriege in Vergangenheit und Gegenwart nicht nachlassen dürfe.

Die Abgeordneten erfuhren auch mehr über die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbe­dingungen der Kriegsgräberarbeit und der Jugendarbeit.

Der Volksbund gestaltet neben seiner Jugend- und Bildungsarbeit öffentliches Gedenken und sucht nach Wegen dialogischen Erinnerns. Darüber hinaus unterstützt er das würdige Andenken an alle, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft waren und sind.