Für ihr ehrenamtliches Engagement für die Jugend- und Bildungsarbeit des Volksbundes wurde Tamara Russ mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Überreicht wurde der Orden und die Urkunde von Landrätin Dorothea Störr-Ritter im Hartheimer Rathaus in Anwesenheit von Familie und Freunden, dem Bürgermeister und Vertretern der Stadt sowie Vertretern des Volksbundes. Tamara Russ war anfänglich als Teilnehmerin und später als Leiterin in vielen Projekten des Volksbundes in Deutschland, Italien, Frankreich, Dänemark und Belarus tätig. In ihrer Rede betonte die Landrätin die Bedeutung des Engagements für internationalen Austausch und Völkerverständigung in Europa und die Sensibilisierung junger Menschen für die Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft.

Der Impuls zur Beschäftigung mit Kriegsgräbern als Lernort der Geschichte und Mahnmale für Frieden kam aus der Familie. Bereits die Mutter von Frau Russ hat in den frühen Jahrzehnten der Jugend- und Bildungsarbeit des Volksbundes an Projekten des Volksbundes teilgenommen. „Wenn Tamara heute diese Ehrung erhält, dann für ihre persönlichen hervorragenden Verdienste, aber eben auch stellvertretend und symbolisch für die Jugendarbeit im Landesverband Baden-Württemberg“, betonte Oliver Wasem, Geschäftsführer des Landesverbandes Baden-Württemberg mit Verweis auf die unzähligen Sammlerinnen und Sammler, welche die Volksbundarbeit als Verein erst möglich machen. Mit Bildern aus 70 Jahre Jugendarbeit des Volksbundes wurde die Bedeutung der Kriegsgräberpflege im internationalen Kontext hervorgehoben und die Relevanz in heutiger Zeit.

„Heute ist der Umgang mit Krieg leider wieder ein hochaktuelles Thema, nicht nur in der Ukraine. Wir alle sehen auch hier in Deutschland, wie sehr wir damit verbunden sind“, sagte Landrätin Störr-Ritter. Und über noch etwas freute sie sich besonders bei der Ehrung von Tamara Russ: Bei der Verleihung von Auszeichnungen auf Bundesebene fand das Engagement von Frauen in den letzten Jahrzehnten wenig Beachtung, was sich nun ändern wird, denn das Bundespräsidialamt hat festgelegt, dass künftig mehr Frauen für ihr wichtiges Engagement in der Gesellschaft gewürdigt werden.