Zur zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Neuen Schloss in Stuttgart freute sich der Volksbund über mehr als 300 Gäste. Zu der Veranstaltung wird gemeinsam mit der Stadt Stuttgart und dem Staatsministerium eingeladen.
Der Landesvorsitzende Guido Wolf MdL erinnerte in seiner Begrüßung an den jüngst verstorbenen ehemaligen FDP-Chef Dr. Wolfgang Gerhard, der noch im vergangenen Jahr an gleicher Stelle die Gedenkrede hielt. Den Tenor der damaligen Rede “zu viele Probleme auf einmal” könne man auch in dieses Jahr übertragen, so der Landesvorsitzende. Nun würde es im Angesicht der Krisen darum gehen, die Resilienz der Gesellschaft zu stärken, für Frieden zu werben und dafür bietet sich die Arbeit des Volksbundes an. Mit der europazentrierten Bildungs- und Jugendarbeit, welche vom Kriegsgrab ausgehe, leistet der Volksbund unverzichtbare Arbeit. Ihm bereite Sorge, dass die subsidiäre Finanzierung dieser Aufgaben durch die öffentliche Hand nicht mehr auskömmlich ist und forderte eine größere Unterstützung. Er mahnte an, dass zum Beispiel die Planung für die Kriegsgräberstätte am Winterbergtunnel in Frankreich aus finanziellen Gründen gestoppt werden musste.
Dr. Dieter Salomon, der ehemalige Oberbürgermeister Freiburgs, erinnerte in seiner Gedenkrede an die Wurzeln der deutsch-französischen Aussöhnung. Auch diese sei nach dem II.Weltkrieg sehr schwierig gewesen. Dass wir heute den Rhein nicht mehr trennend, sondern verbindend empfinden, sei ein Geschenk, welches es zu bewahren gilt.
Begleitet wurde die Veranstaltung musikalisch äusserst eindrucksvoll durch ein Holzbläsertrio des Heeresmusikkorps Ulm sowie dem vielköpfigen Kammerchor des Gymnasiums St. Dominikus aus Karlsruhe.
Eine gute Tradition ist, dass im Rahmen der Feierstunde auch ein Projekt der Bildungsarbeit vorgestellt wird. In diesem Jahr waren Schülerinnen und Schüler der Carl-Orff-Schule aus Sinsheim gemeinsam mit der Bildungsreferentin des Landesverbandes in der Champagne und haben Kriegsgräberpflege betrieben. Über einen ganzheitlichen Ansatz konnten so auch Schüler/innen mit Förderbedarf den Wert der Kriegsgräber als Lernorte erkennen.
Alle Beiträge, Worte und musikalische Umrahmungen waren getragen von dem Motto: Gemeinsam für den Frieden!