Meldungen aus dem Landesverband Baden-Württemberg
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Volksbundpräsident Schneiderhan eröffnet Ausstellung „Europa, der Krieg und ich“

Professor Dr. Walter Mühlhausen, Leiter der Friedrich Ebert Gedenkstätte, begrüßte die Besucherinnen und Besucher der Eröffnung, die sich trotz des schlechten Wetters am 8. Juli in die Heidelberger Altstadt gewagt hatten. In seinen Eingangsworten zeigte er sich erfreut und dankbar, dass der Präsident des Volksbundes, Wolfgang Schneiderhan die Ausstellung „Europa, der Krieg und ich“ eröffnete. Mühlhausen berichtete über die Zusammenarbeit mit dem Volksbund: Auch die Familie Ebert war von dem Ersten Weltkrieg betroffen. So starben drei Söhne des Reichspräsidenten im Krieg. Bei der Recherche nach den Gräbern half der Volksbund der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. 2009 errichtete der Volksbund eine Kriegsgräberstätte wieder, auf der sich das Grab eines Sohnes von Ebert befindet.

Der Volksbundpräsident führte in seiner Ansprache in die Geschichte und aktuellen Aufgaben des Volksundes ein. Heute kümmert der Volksbund sich um die Kriegsgräbersuche und -pflege, engagiert sich in der Erinnerungs- und Gedenkarbeit. Die dritte Säule seines Tuns stellt die Bildungs- und Jugendarbeit dar.

Schneiderhan betonte, dass der Blick zurück zum Handeln führen solle, für den Einsatz für Demokratie. „Kriege brechen nicht aus, sie werden gemacht“, so der Volksbundpräsident.

Der Volksbund arbeitet aktiv für Versöhnung. In diesem Kontext berichtete Schneiderhan über das Projekt zu den sowjetischen Kriegsgefangenen und stellte „Peace Line“ vor, bei dem Jugendliche aus Europa zusammen kommen, um verschiedene Orte zu besuchen. Alles Orte, die für Europa im 20. Jahrhundert eine große Rolle gespielt haben. Die Erinnerungen, die verschiedene Menschen zu diesen Orten und Ereignissen haben, seien auch so unterschiedlich wie diese Menschen. Deswegen sei es so wichtig, diese Orte selbst zu erleben, zusammen mit Jugendlichen aus anderen Ländern, so Schneiderhan.

Bis zum 5. September zeigt das Friedrich-Ebert-Haus die Sonderausstellung „Europa, der Krieg und ich“. Darin blickt der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e. V. zurück auf seine über 100-jährige Geschichte. Die Ausstellung spannt den weiten Bogen vom Beginn der Kriegsgräberfürsorge in Europa im späten 19. Jahrhundert, über die konkreten Aufgaben, die aus dem massenhaften Sterben in den beiden Weltkriegen erwuchsen, hin zu der „Versöhnung über den Gräbern“ und den heutigen ersten Ansätzen gemeinsamen europäischen Gedenkens.