Meldungen aus dem Landesverband Baden-Württemberg
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Gedenkfeier für Konstantin Menz in Backnang

Bewegende Worte zur Erinnerung an den jungen Soldaten und seine Kameraden, die im Einsatz für Frieden und Sicherheit ihr Leben ließen.

Melanie Schuler, Stadtverwaltung Backnang


26. März 2025. Auf dem Friedhof in Backnang-Waldrems versammelten sich Angehörige, Kameraden sowie Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., um des vor 14 Jahren gefallenen Bundeswehrsoldaten Konstantin Menz zu gedenken. Der Soldat wurde am 18. Februar 2011 zusammen mit zwei Kameraden bei einem hinterhältigen Anschlag während eines Auslandseinsatzes in Afghanistan getötet. Sechs weitere Kameraden wurden schwer verwundet.

Die Gedenkansprache hielt Hartmut Holzwarth, Vorsitzender des Bezirksverbandes Nordwürttemberg des Volksbundes. In bewegenden Worten erinnerte er an den jungen Soldaten und seine Kameraden, die im Einsatz für Frieden und Sicherheit ihr Leben ließen. Zugleich mahnte er, dem Tod dieser Männer einen Sinn zu verleihen, indem wir uns als Gesellschaft für Frieden und Verständigung einsetzen.
 

„Sie sagen: Unser Tod ist nicht unser. Er ist euer; er wird bedeuten, was ihr daraus macht“

Archibald MacLeish

Ein zentrales Element der Ansprache war das Gedicht „Die jungen toten Soldaten“ des US-amerikanischen Dichters und Politikers Archibald MacLeish, das auf eindrucksvolle Weise den Appell formuliert, dem Opfer der Gefallenen durch das eigene Handeln Bedeutung zu geben.

„Sie sagen: Unser Tod ist nicht unser. Er ist euer; er wird bedeuten, was ihr daraus macht“, zitierte Holz-warth aus dem Gedicht. Damit griff er auch den Grundgedanken des Volksbundes auf, dass Kriegs-gräber nicht nur Orte der Trauer, sondern auch Mahnmale des Friedens sind.

Mit Blick auf aktuelle globale Konflikte wie den Krieg in der Ukraine betonte Holzwarth die Notwendigkeit, Gewalt zu ächten und die internationale Zusammen-arbeit zu fördern. Er erinnerte an das biblische Wort aus dem Galaterbrief: „Ihr seid allesamt einer in Christus Jesus“ und rief zur Überwindung von Hass, Egoismus und nationalistischen Feindbildern auf.

Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Bundeswehr erwiesen dem Gefallenen gemein-sam mit der Familie Menz die Ehre. Unter ihnen waren Oberbürgermeister Maximilian Friedrich (Backnang), die Ortsvorsteherinnen Regina Konrad (Waldrems) und Natascha Bobleter (Heiningen), Landrat Dr. Richard Sigel in seiner Funktion als ehrenamtlicher Beauftragter des Volksbundes sowie Ansprechpartner für den Rems-Murr-Kreis, die Landtagsabgeordneten Ralf Nentwich und Simone Kirschbaum, der Bundestagsabgeordnete a. D. Robert Antretter, Vertreter des Landeskommandos Baden-Württemberg und Vertreter des kommunalen Ehren-amtes wie Kreis- und Gemeinderat Heinz Franke und Ortschaftsrat Michael Czerwinka (Waldrems). 

Besonders hervorgehoben wurde das ehrenamtliche Engagement von Frau Menz, die sich trotz ihres eigenen Verlustes in der Angehörigenbetreuung und Traumabegleitung engagiert - ein eindrucksvolles Zeichen dafür, dass aus Leid auch Kraft und Mitmenschlichkeit erwachsen kann.

Der Landesverband Baden-Württemberg im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. organisiert regelmäßig Gedenkveranstaltungen an den Gräbern gefallener Bundeswehrsoldaten. Diese Veranstal-tungen dienen nicht nur dem persönlichen Gedenken, sondern verstehen sich auch als Beitrag zur Friedenserziehung.

Text: Melanie Schuler, Stadtverwaltung Backnang